Kreis Steinfurt. Ein Zeichen für die hervorragende Zusammenarbeit im Impfzentrum des Kreises Steinfurt im Flughafen Münster-Osnabrück (FMO) setzten am Dienstagmorgen das DRK, die Malteser und der Kreis Steinfurt. Albrecht Prinz von Croÿ, Vizepräsident der Malteser in Deutschland und Dr. Fritz Baur, Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen Lippe brachten ihre große Wertschätzung für die hervorragende Zusammenarbeit ihrer Verbände und des Kreises Steinfurt zum Ausdruck.
Wertschätzung, die auch Landrat Dr. Martin Sommer teilt. Er spricht von einer „Familie der Gefahrenabwehr“, als er sagt: „Wir haben hier eine Gemeinschaft im Kreis Steinfurt, um die uns viele beneiden.“ Diese Gemeinschaft funktioniere nicht erst seit Start des Impfzentrums, sondern habe sich schon in anderen Lagen bewährt. „Die Hilfsorganisationen waren von Anfang an auch im Führungsstab vertreten. Durch sie haben wir starke Unterstützung aus dem Ehrenamt bekommen“, unterstreicht Kreisbrandmeister Raphael-Ralph Meier.
Drei zentrale Aufgaben
Seit Mitte Januar sind das DRK und die Malteser in die Arbeit des Impfzentrums eingebunden. Zunächst galt es vor allem Personal zu gewinnen: 70 Ehrenamtliche aus den Einsatzeinheiten der beiden Hilfsorganisationen im Kreis Steinfurt und 15 Helfende, die im Rahmen des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (kurz: BHKG) verpflichtet werden konnten. Seit Aufnahme des Regelbetriebes am 8. Februar dieses Jahres sind Malteser und DRK mit drei zentralen Aufgaben betraut: Fahrdienst für Menschen mit Einschränkungen (Rollstuhl- und Liegendtransporte), Betreuung und Begleitung der Impfklienten im Impfzentrum sowie die Impfnachsorge, indem sie die Erste Hilfe bei möglichen Impfreaktionen sicherstellen. Letztere seien erfreulicher Weise an einer Hand abzuzählen. Die beiden Hilfsorganisationen arbeiten dabei eng verzahnt mit dem Kreis Steinfurt, der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) und dem FMO zusammen. Jeden Tag sind hier im Impfzentrum alleine 14 Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes und der Malteser im Einsatz – im Zweischichtsystem. Bisher übernahmen die Hilfsorganisationen 64 Rollstuhlfahrten, 8 Krankentransporte und verzeichnen etwa 50 Hilfeleistungen im Bereich der Ersten Hilfe.
„Gemeinsam für die gute Sache“
„Die Kooperation zwischen den Maltesern und dem Roten Kreuz hat sich schon oft bestens bewährt, zum Beispiel bei uns in Münster oder hier im Kreis Steinfurt“, sagte Dr. Fritz Baur, Präsident des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe. „Schließlich steht der Mensch bei den Aktivitäten unserer Hilfsorganisationen im Mittelpunkt. ‚Gemeinsam für die gute Sache‘, damit ist unser Zusammenwirken treffend beschrieben.“ Malteser-Vizepräsident Albrecht Prinz von Croÿ pflichtet dem bei: „Menschen gut, sicher und menschennah zu betreuen ist unsere Stärke. Wir können diese Situation aber nur meistern, wenn wir Hilfsorganisationen alle zusammenarbeiten. Das geht nicht alleine und ich freue mich sehr, dass dieses Miteinander bei Ihnen im Kreis Steinfurt so gut funktioniert“.
Viele wirken mit
Dass das Zusammenspiel der Hilfsorganisationen und des Kreises Steinfurt so reibungslos von Statten geht, sehen die Akteure auch in den gemeinsamen Erfahrungen des Aufbaus und Einsatzes des Fieberlazaretts für Covid-19-positive Menschen in Laer begründet. Aber nicht nur darin: „Wir können hier nur so gut arbeiten, weil etwa die DLRG so umfänglich bei den Massenabstrichen unterstützt, weil das THW und die Feuerwehren eingebunden sind und entlasten und auch, weil Unternehmen sich engagieren und zum Beispiel ein Impfshuttle anbieten“, betont Frank Achterkamp, der seitens der Malteser gemeinsam mit Markus Bosse vom Roten Kreuz den Einsatz der beiden Hilfsorganisationen koordiniert. Beim Stichwort „Unternehmen“ ergänzt Landrat Dr. Martin Sommer: „Für uns ist auch eine große Hilfe, dass so viele Arbeitgeber ihre Angestellten für das Ehrenamt in der Notfallvorsorge freistellen. Dass wir hier in diesem Umfang mit ehrenamtlichen Kräften arbeiten können, ist nicht selbstverständlich. Dafür mein ganz herzlicher Dank.“ Am Ende des Besuchs der beiden Präsidenten stand die gemeinsame Erkenntnis, die gleichermaßen an die Bevölkerung, aber auch an die eigenen Helferinnen und Helfer gerichtet ist: „Ein Ende ist noch nicht abzusehen, halten Sie durch!“